Die beiden US-Pharmariesen Merck & Co. und Schering-Plough wollen fusionieren. Beide Unternehmensführungen sind sich bereits einig. Merck will demnach rund 41,1 Milliarden Dollar auf den Tisch legen, wobei der Baranteil bei etwa 44 Prozent liegen würde. Merck bietet den Aktionären von Schering-Plough je Anteilsschein 0,5767 eigene Aktien und 10,50 US-Dollar in bar. Diese Offerte liegt ein gutes Drittel über dem Schlusskurs der Schering-Plough-Aktie vom letzten Freitag.
Ausschlaggebend für den Deal waren gleich mehrere Faktoren. Neben den Kosteneinsparungen durch Personalabbau und Synergieeffekte erhofft man sich eine bessere weltweite Präsenz. Merck-Chef Richard Clark geht von jährlich 3,5 Milliarden Dollar Einsparungen ab 2011 aus. Dafür sollen von den gut 106.000 Arbeitsplätzen mindestens 15.000 wegfallen. Die meisten davon außerhalb der USA.
Der wichtigste Grund allerdings sind die in den kommenden Jahren auslaufenden Schutzrechte für eine Reihe von Medikamenten mit guten Absatzzahlen bzw. neue Arzneien, die sich im Endstadium ihrer Entwicklungsphase befinden. Gerade darin liegt momentan eine der Stärken von Schering-Plough, die eine Vielzahl solcher Neuentwicklungen in der Pipeline haben. Die werden nötig sein um die bisherigen Umsatzzahlen zu behaupten, da nach Ablauf der Schutzfristen durch Generika-Produzenten, die die gleichen Wirkstoffe deutlich billiger anbieten werden, starke Konkurrenz bereit steht.
Der neu entstehende Pharmariese soll auf den Namen Merck hören und wird zur weltweiten Nr. 2 hinter
Pfizer, die erst vor wenigen Wochen den Megadeal mit Wyeth perfekt gemacht haben. An der Börse gab es ganz unterschiedliche Reaktionen auf die mutmaßlich bevorstehende Transaktion. Während die Aktien von Merck & Co. gestern um gut sieben Prozent nachließen, kletterte der Schering-Plough-Kurs um mehr 15 Prozent in die Höhe.