Mitarbeiterzahlen

Herausforderungen bei der Ermittlung von Mitarbeiterzahlen

Das einfachste wäre es natürlich wenn man für jede GmbH eine Mitarbeiterzahl mit Stichtagszeitpunkt hätte. Aber das gibt es in Deutschland so einfach. Die Einzigen die es wohl haben sind die Finanzämter und die geben die Daten aufgrund des Steuergeheimnisses nicht preis.

Bleiben nur öffentliche Quellen. Das sind im Wesentlichen 3 Quellen: Der Bundesanzeiger, Homepages der Unternehmen und Presseberichte. Weitere eher ungenaue Quellen sind Xing und Linkedin.


1. Bundesanzeiger

Der Bundesanzeiger ist eigentlich eine sehr gute Quelle. Aber auch hier gibt es ein paar Besonderheiten:

Nicht immer gibt es Zahlen:

Unternehmen müssen die Mitarbeiterzahlen nicht veröffentlichen wenn hier 2 von 3 Kriterien erfüllt sind:

- Bilanzsumme kleiner als 350.000 Euro
- Umsatzerlöse nicht mehr als 700.000 Euro
- Im Jahresdurchschnitt höchstens 10 Mitarbeiter

Sie können sie aber freiwillig veröffentlichen. Das machen auch einige Unternehmen. Zudem kann man über die Bilanzsummen und die Personalkosten teilweise eine Brandbreite ermitteln und damit auf die Mitarbeitergröße schließen.

Konsolidierungen

Manche Unternehmen konsolidieren ihre Tochtergesellschaften in der Bilanz. Dann gibt es nur eine Zahl für die Muttergesellschaft. Nicht aber für die einzelnen Gesellschaften. Hier kann man dann nur schätzen. Genauso verhält es sich mit Betriebsstätten oder Werken beispielsweise bei Daimler. Hier helfen aber zum Teil Eigenangaben der Unternehmen und Presseberichte.

Vollköpfe/Teilköpfe

Die Basis für die Berechnung der Gesamtzahl der Mitarbeiter kann unterschiedlich sein. Manche Unternehmen geben die Gesamtzahl aller Mitarbeiter an (egal ob Vollzeit oder Teilzeit). Andere Unternehmen hingegen rechnen die Anzahl der Mitarbeiter in Vollköpfe oder Mitarbeiteräquivalente um. Das führt zu einer gewissen Ungenauigkeit in der Vergleichbarkeit die aber hinnehmbar ist.


2. Homepages

Die Angaben der Unternehmen auf den Homepages ist eigentlich eine gute Quelle. Allerdings rechnen sich manche Unternehmen größer und Andere wiederum kleiner. Zudem bleibt auch teilweise die Frage inwieweit Tochtergesellschaften und Beteilungen im Ausland hinzugerechnet wurden. Bei kleineren Gesellschaften lässt sich die Anzahl der Mitarbeiter auch über Bilder Teammitglieder ermitteln. Allerdings weiß man bei Angaben auf Homepages nie auf welchen Stichtag sich die Angabe bezieht. Anders als bei Angaben im Bundesanzeiger.

3. Presseberichte

Hier gilt das Gleiche wie bei den Angaben auf den Homepages. Allerdings werden gegenüber der Presse oftmals eher Mitarbeiterzahlen angegeben als auf der Homepage. Zudem gibt es auch manchmal Informationen zu Standorten die bei einer Konsolidierung unter den Tisch fallen.


Xing und Linkedin

Social Media Plattformen mögen zwar auf den ersten Blick eine recht gute Quelle sein. Aber: Sie sind es nur dann wenn das Unternehmen nur in Deutschland aktiv ist und relativ überschaubar. Denn meistens sind nicht alle Mitarbeiter (Sachbearbeiter, Produktionsmitarbeiter) auf den Plattformen unterwegs. Insofern ist die Anzahl der Mitarbeiter tendenziell höher.

Aber: Bei größeren Unternehmen sind auch die Mitarbeiter aus dem Ausland in der Zahl enthalten (siebe oben). Zudem sind bei größeren Einheiten (Gruppen, Konzern) die Zuordnungen zum Unternehmen manchmal nur zentral und nicht für Tochtergesellschaften. Auch wenn diese eigene Mitarbeiter und eine nicht konsolidierte zugängliche Bilanz haben – also wenn es möglich wäre die Anzahl für eine Tochtergesellschaft zu finden.