Die Institute der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung betreiben anwendungsorientierte Forschung für Unternehmen und für die öffentliche Hand.
Ihr Ziel ist die Umsetzung von Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür ist die gesamte Forschung dezentral organisiert. Alle Institute ermitteln teils individuell, teils im Verband in strukturierten Prozessen wirtschaftsrelevante Technologiefelder sowie die akute und erwartete Nachfrage des Vertragsforschungsmarktes. Daran werden dann die Forschungsthemen ausgerichtet.
Obwohl die einzelnen Institute rechtlich nicht selbstständig sind, wird ihnen dadurch faktisch ein hohes Maß an Unabhängigkeit zugestanden. Auch die Fraunhofer-Gesellschaft als ganzes kann ihre strategische Ausrichtung eigenständig bestimmen und daraus ihre Forschungsplanung ableiten. Dabei orientiert sie sich an den Zielen der nationalen und europäischen Wirtschafts- und Forschungspolitik.
Hinter fast jedem der zahlreichen bearbeiteten Forschungsgebiete steht ein Themenverbund, dessen Sinn und Zweck eine Kompetenzbündelung der einzelnen Institute ist. Allerdings ist auch Forschung ohne Verbundszugehörigkeit möglich. Die Themen der sieben Verbünde sind:
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Life Sciences
- Mikroelektronik
- Oberflächentechnik und Photonik
- Produktion
- Werkstoffe und Bauteile
- Verteidigungs- und Sicherheitsforschung
Finanziert wird die Fraunhofer-Gesellschaft zu etwa sechzig Prozent durch Aufträge aus der Industrie und durch öffentlich finanzierte Forschungsprojekte. Die anderen vierzig Prozent werden als institutionelle Förderung zur Vorlaufforschung von Bund und Ländern abgedeckt, wobei der Bund davon neunzig Prozent übernimmt. Die Höhe der Grundfinanzierung wird dabei weitgehend erfolgsabhängig nach der Höhe der Wirtschaftserträge bemessen. Seit 1973 läuft diese Art der Finanzierung durch die öffentliche Hand unter dem dadurch bekannt gewordenen Namen Frauenhofer-Modell.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte Organisation für angewandte Forschung und Entwicklung in Europa und unterhält 56 Institute an vierzig Standorten in der Bundesrepublik. Dort sind rund 12.500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Sitz der Zentrale befindet sich in München. Das jährliche Forschungsvolumen beträgt rund 1,2 Milliarden Euro. Knapp siebzig Prozent der Forschungsaufträge kommen aus der Industrie.
Jedes Jahr meldet die Fraunhofer-Gesellschaft mehrere hundert Schutzrechte beim Patentamt an. Im Jahr 2005 waren es 384. Damit gehört sie nach der Zahl der Anmeldungen zu den Top-Ten in Deutschland. Eine der bekanntesten Entwicklungen der letzten Jahre ist das Audiodatenkompressionsverfahren MP3.
Die Geschichte begann 1949 mit der Gründung in
München durch Vertreter aus Industrie und Wissenschaft, des Landes Bayern und der noch jungen Bundesrepublik. Ziel war es, die Gesellschaft neben der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Max-Planck-Gesellschaft zur dritten tragenden Kraft in der außeruniversitären deutschen Forschungslandschaft zu machen. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden zahlreiche Institute der ehemaligen DDR in die Fraunhofer-Gesellschaft eingegliedert.
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Fraunhofer-Gesellschaft (Dachorganisation) ist ein Unternehmen der Branche Forschungszentren.
Der Firmensitz befindet sich in München.