Siemens ist ein international aufgestelltes Unternehmen aus Deutschland. Schwerpunkte liegen in der Industrie, in der Kraftwerkstechnik sowie im medizinischen Segment. In der Bundesrepublik gehört Siemens zu den größten Konzernen und ist deshalb an der Frankfurter Börse auch im DAX der dreißig umsatzstärksten deutschen Unternehmen notiert.
Dementsprechend ist das Portfolio auf drei Sektoren verteilt, zu denen insgesamt fünfzehn Divisionen gehören. Bei den drei Sektoren handelt es sich um:
- Industrie
- Energie
- Gesundheitswesen
Unterteilt ist der Sektor Industrie in sechs Divisionen, die auf Kunden aus den Sparten Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik ausgerichtet sind:
Erstens Industrie-Automation, vor allem für die Fertigungs- und Prozessindustrie, zweitens Drive Technologies für die Elektronikfertigung, drittens Building Technologies, welche die Sicherheit und den Betrieb von Gebäuden sowie die Herstellung von Produkten und Systeme umfasst, viertens die rund um Lichtsysteme tätige Tochterfirma Osram, fünftens Industry Solutions für das Anlagengeschäft und sechstens Mobility für Bahn- und Straßenverkehrssysteme sowie Flughafenlogistik.
Ein breites Spektrum an Dienstleistungen, Lösungen und Produkten für die Erzeugung und Verteilung von Energie sowie von den Rohstoffen Öl und Gas bieten die sechs Divisionen im zweiten Sektor. Die sechs Divisionen sind: Fossil Power Generation, Erneuerbare Energien, Öl und Gas, Energie-Service, Power Transmission sowie Power Distribution.
Der Sektor Gesundheitswesen beinhaltet drei Divisionen. Die erste, Imaging and IT, ist auf Systeme zur frühzeitigen Erkennung von Krankheitsbildern und effektiverer Prävention ausgerichtet. Die zweite, Workflow and Solutions, umfasst neben ganzheitlichen, auf spezifische Krankheiten ausgelegten Lösungen auch den Vertrieb, den Service und das Kundenmanagement. Die dritte, Diagnostics, hat ihren Schwerpunkt auf der Entwicklung und Vermarktung von Geräten zur klinischen Labordiagnostik.
Des Weiteren sind den drei Sektoren auch noch die übergreifenden Bereiche IT Lösungen und Services, Financial Services und Equity Investments zugeordnet. Unternehmensfinanzierungen und Beteiligungen, Kommunikationslösungen und das Immobiliengeschäft bilden hier die Kernfelder.
Siemens hat zwei Firmensitze in
Berlin und München. In Deutschland gibt es weit über hundert Niederlassungen für Fertigung, Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung. Auf internationaler Ebene kommen Standorte in mehr als 190 Ländern weltweit hinzu.
Das Unternehmen ist eine Aktiengesellschaft, deren größter Anteilseigner mit 6,2 Prozent die Von Siemens-Vermögensverwaltung ist. Mit 2,5 beziehungsweise 1,4 Prozent sind die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft und die Allianz ebenfalls im Besitz nennenswerter Anteile. Knapp Neunzig Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Neben Osram hält Siemens Beteiligungen an zahlreichen weiteren Firmen, die teilweise als Joint Ventures entstanden. Unter anderem zählen dazu Areva NP, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, Steinmüller, BWI Informationstechnik sowie das Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW), das europaweit zu den größten Herstellern von Rad- und Kettenfahrzeugen gehört und beispielsweise den Leopard-Kampfpanzer baut.
Wegen der KMW-Beteiligung geriet Siemens immer wieder in die Kritik, die sich noch verstärkte, als im Schwarzbuch Markenfirmen schwere Vorwürfe gegen den Konzern erhoben wurden. So soll Siemens trotz internationaler Sanktionen umfangreiche Geschäfte mit dem Iran getätigt und am Bau von technisch unsicheren Atomreaktoren, zum Beispiel in Nordkorea, mitgewirkt haben.
Negativschlagzeilen produzierte das Unternehmen aber vor allem durch seine Bestechungsskandale. 2006 wurde ein über einen längeren Zeitraum betriebenes System von Schmiergeldzahlungen, meist zum Erhalt von Aufträgen im Ausland, aufgedeckt, in dessen Folge zahlreiche Köpfe rollten. Der Aufsichtsratsvorsitzende Heinrich von Pierer und Vorstandsboss Klaus Kleinfeld mussten in diesem Zuge ihre Sessel räumen.
Der Konzern wurde 2007 letztendlich vom Landgericht
München zu einer Strafe von 201 Millionen Euro verurteilt. Im selben Jahr musste Siemens nach einem EU-Urteil außerdem zusammen mit zehn anderen großen Unternehmen wegen illegaler Preisabsprachen insgesamt mehr als 750 Millionen Euro zahlen. Fast 400 Millionen Euro davon entfielen auf Siemens.
Flankiert wurden diese Skandale durch eine Gehaltspolitik, die den hochrangigen Managern exorbitante Gehaltserhöhungen in den letzten Jahren sicherte und gleichzeitig fast durchgängig mit Stellenabbau im großen Stil einherging. Auch der seit Sommer 2007 amtierende Chef Peter Löscher änderte daran bisher nichts, obwohl er Siemens nach den Skandalen zumindest wieder in ruhigeres Fahrwasser brachte.
Werner von Siemens und Johann Georg Halske gründeten die Firma 1847 in Berlin. Schwerpunkt war zunächst die Fertigung elektrischer Telegrafen. Kurz darauf baute das Unternehmen die erste europäische Telegrafenlinie über eine längere Entfernung zwischen
Berlin und Frankfurt. Durch Werner von Siemens' Pioniergeist wurden zahlreiche Entwicklungen vorangetrieben und neue Geschäftsfelder erschlossen, beispielsweise die Herstellung von Glühlampen oder die Elektrifizierung von Eisenbahnlinien.
1897 wandelten die Nachfolger der Gründer das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Schon früh expandierte Siemens auch ins Ausland. Bereits 1892 gab es die erste Niederlassung in Übersee. Gut zwanzig Jahre später verfügte Siemens über Vertretungen in knapp fünfzig Ländern. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde
München zur Konzernzentrale.
(sc)
Wesentlicher Mitbewerber von Siemens
Hersteller von Elektrotechnik aus München ist ABB Deutschland.
Siemens ist ein Unternehmen der Branche Hersteller von Elektrotechnik.
Der Firmensitz befindet sich in München.