Nestlé ist weltweit der größte Lebensmittelkonzern.
Zur Produktpalette gehören verschiedenste Lebensmittel und Getränke. Das reicht von Kaffee und Mineralwasser über Fertiggerichte bis zu Backwaren und Tiernahrung. Nestlé verfolgt dabei seit einigen Jahren die Strategie, sich vom reinen Nahrungsmittelunternehmen wegzuentwickeln und den Bereichen Ernährung, Gesundheit und Wellness mehr Platz einzuräumen.
In der Bundesrepublik umfasst das Sortiment des Konzerns die Produktgruppen:
- Kindernahrung und -pflege
- Kaffee- und Kakaogetränke
- Nestlé Cerealien
- Nestlé HealthCare Nutrition
- Nestlé Waters
- Eis und Milchprodukte
- Schokolade und Süßwaren
- Produkte für die Küche
- Babynahrung
- Tiernahrung
Deutschland ist für Nestlé der drittgrößte Absatzmarkt. Dabei bilden Fertiggerichte und Artikel für die Küche die größte Produktgruppe. Sie machen mehr als vierzig Prozent des Umsatzes aus. Jeweils gut ein Fünftel nehmen Milch-, Diätetikprodukte und Speiseeis sowie Getränke ein.
In der Bundesrepublik ist das Unternehmen mit über vierzig Marken präsent, zu denen jeweils noch verschiedene Produkte gehören. Bekannte Marken sind unter anderem Maggi, Nescafé, KitKat, Nesquik, Nestea, Vittel, Perrier, Mövenpick, Schöller, Thomy, Herta, Buitoni, Smarties, Lion, Nuts, Rolo, After Eight, Die Weiße und Choco Crossies.
WERKE:
Seit 1949 wird auf dem Gelände der ehemaligen Actien-Bier-Brauerei Marienthal Schokolade hergestellt. 1988 übernahm Nestlé die englische Firma Rowntree Mackintosh und damit auch die Schokoladenfabrik in Hamburg-Wandsbek. Diese stellt eine Reihe von Schokoladenprodukten her. Von dort kommen die Marken KitKat, Smarties, Choco Crossies oder After Eight.
Die WCO Kinderkost GmbH produziert in Conow neben Kinderkost auch Würzsoßen, Suppen und Eintöpfe der Marke Maggi.
Das Bübchen-Werk in Soest produziert ausnahmsweise mal keine Lebensmittel sondern Pflegeprodukte der Marke Bübchen für Babys, Kinder und werdende Mütter. Nestlé kann damit nicht nur Babynahrung sondern dazu auch gleich die passenden Pflegeprodukte liefern.
Das 1958 errichtetet Mainzer Werk produziert jährlich acht Milliarden Tassen Instantkaffee der Marke Nescafé und das Kakaogetränk Nesquik.
Das Werk Osthofen in Rheinland-Pfalz stellt für die Nestlé HealthCare Nutrition spezielle Trink- und Aufbaunahrung für Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen her.
Aus dem Ludwigsburger Werk kommen die Marken Caro Landkaffee, Kathreiner Kneipp Malzkaffee und Linde's Kornkaffee. Seit 1828 wird in Ludwigsburg Kaffee gemahlen.
Die Tochtergesellschaften (siehe auch separate Firmenprofile) des Nestlé-Konzerns in Deutschland sind Maggi, Nestlé Schöller, Erlenbacher Backwaren, Nestlé Purina Petcare Wagner Tiefkühlprodukte, PowerBar Europe und Herta.
Seinen Hauptsitz hat der Lebensmittelriese in Vevey im Kanton Waadt in der Schweiz. Die deutsche Zentrale befindet sich in Frankfurt. Dazu kommen bundesweit 24 Fertigungsstätten. Weltweit ist Nestlé in rund hundert Ländern mit rund 480 Produktionsniederlassungen auf allen Kontinenten vertreten.
GESCHICHTE
Gegründet wurde das Unternehmen 1866 vom aus Frankfurt stammenden Apotheker Heinrich Nestle, der sich später in Henri Nestlé umbenannte, in Vevey am Genfer See. Er entwickelte unter dem Namen Kindermehl ein lösliches Milchpulver für Säuglinge. Der Verkauf in Deutschland begann 1874, nachdem Nestlé das Unternehmen verkauft hatte. Die erste Niederlassung folgte 1902 in Berlin.
Mit Nescafe wurde 1938 der erste lösliche Kaffee entwickelt, der fünf Jahre später auch den deutschen Markt eroberte. 1947 fusionierte das Unternehmen mit Maggi zur Aktiengesellschaft Nestlé Alimentana. Die Nestlé Gruppe Deutschland wandelte sich 1987 in eine Aktiengesellschaft um. Große internationale Erwerbungen waren unter anderem 1988 Rowntree Mackintosh sowie der Nudelhersteller Buitoni.
In Deutschland wuchs der Konzern durch folgende Übernahmen:
- 1971 Allgäuer Alpenmilch und Unifranck Lebensmittelwerke
- 1974 Blaue Quellen, wodurch Mineralwasser zum Geschäftsfeld wurde
- 1983 Firma Hans-Heinrich Auer und deren Bübchen-Produkte
- 1984 den Kaffeeröster Dallmayr
- 1986 den Fleisch- und Wurstwarenhersteller Herta
- 1988 Tiernahrungshersteller Matzinger
- 1989 Rowntree Mackintosh Deutschland
- 1998 Spillers Tiernahrung
- 2002 Schöller Eiskrem
- 2005 Beteiligung an Wagner Tiefkühlprodukte
- 2007 Novartis Medical Nutrition
2007 wählten circa 7.400 Verbraucher aus ganz Deutschland Maggi unter 256 Lebensmittelmarken zur Most Trusted Brand. Zudem führt Nestlé in regelmäßigen Abständen Studien zum Ernährungs- und Einkaufsverhalten der Menschen durch, die auch in Buchform publiziert werden wie die 2009 durchgeführte Erhebung So is(s)t Deutschland.
2015 verkaufte Nestlé seine beiden Marken Alete und Milasan an die Investorengesellschaft BWK und Horst Jostock.
(sc)
Wesentliche Mitbewerber von Nestlé Deutschland
aus Frankfurt am Main sind Ferrero, Mondelez, Mars, Dr. Oetker Zentrale und Unilever.
Nestlé Deutschland ist ein Unternehmen der Branche Süßwarenindustrie.
Der Firmensitz befindet sich in Frankfurt am Main.